Articles | Volume 93
https://doi.org/10.5194/polf-93-3-2025
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Scientific article
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13 Jun 2025
Scientific article |  | 13 Jun 2025

Else Wegener – die Frau an Alfred Wegeners Seite

Diedrich Fritzsche
Kurzfassung

Else Wegener stammt aus einer bedeutenden deutsch-russischen Gelehrtenfamilie. 1913 heiratete sie den Grönlandforscher Alfred Wegener, der 1930 auf dem Inlandeis Grönlands starb. Else Wegener veröffentlichte die Berichte der letzten Expedition ihres Mannes in einem populären Buch, das den Polarforscher auch außerhalb von Fachkreisen sehr bekannt machte. Mit den von ihr herausgegebenen Biografien Wegeners und ihres Vaters trug sie zur öffentlichen Erinnerung an die beiden Gelehrten entscheidend bei. Die Deutsche Gesellschaft für Polarforschung führte im Jahr 2024 eine Else-Wegener-Medaille ein, die für Verdienste in Öffentlichkeitsarbeit, Wissenstransfer und Nachwuchsförderung verliehen wird. Die bisher unveröffentlichten hier widergegebenen Verwandtschaftsverhältnisse und Personendaten stammen aus Kirchenbüchern und Standesamtsurkunden, die über entsprechende Portale online einsehbar sind.

Abstract

Else Wegener comes from an important German-Russian family of scholars. In 1913 she married the Greenland explorer Alfred Wegener, who died in 1930 on the Greenland ice sheet. Else Wegener published the reports of her husband's last expedition in a popular book, which made the polar explorer very well-known even outside professional circles. With the biographies of Wegener and her father, which she edited, she made a decisive contribution to the public memory of the two scholars. In 2024, the German Society for Polar Research introduced a medal that is awarded for merits in public relations, knowledge transfer and the promotion of young talent and has been named after Else Wegener. The previously unpublished family relationships and personal data reproduced here come from church records and registry office certificates, which can be viewed online via corresponding portals.

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1 Herkunftsfamilie und Jugendjahre

Elisabeth Else Natalie Köppen wurde als viertes von fünf Kindern am 1. Februar 1892 in Hamburg geboren. Ihr Vater war Professor Dr. phil. Wladimir Köppen (1846–1940), ihre Mutter Marie geborene Wehmeyer (1855–1939). Else hatte drei Brüder, die alle früh verstarben: Otto Georg Alexander, geboren 1877, der 1894 als Gymnasiast an einer Blinddarmentzündung verstorben ist, Maximilian Theodor Hermann, genannt Max, geboren 1879, der in den USA verschollen war und 1919 für tot erklärt wurde und Alexis Peter Otto, genannt Lex, geboren 1895, der sich 1923 das Leben nahm (Wegener-Köppen, 1955, S. 78–83, 140–141). Elses einzige Schwester Aline, geboren 1884, heiratete 1910 den Schiffbauingenieur Paul Knipping (1881–1942), Sohn des Meteorologen und Kartografen Erwin Knipping (1844–1922), mit dem Wladimir Köppen befreundet war (Wegener-Köppen, 1955, S. 101). Die Familie Knipping lebte zeitweise in Bulgarien, wo Paul Knipping eine Werft aufbaute. Aline starb 1976 in Rieden am Ammersee.

Der Vater, Wladimir Köppen, geboren in Sankt Petersburg, gilt als einer der bedeutendsten Meteorologen und Klimatologen seiner Zeit. Er stammt aus einer hoch angesehenen deutsch-russischen Gelehrtenfamilie. Wladimir war der Jüngste unter 6 Geschwistern. Sein Vater Dr. phil. Peter von Köppen (1793–1864) war u.a. Ethnograph, Altertumsforscher, Mitglied der Petersburger Akademie der Wissenschaften und Beamter des russischen Landwirtschaftsministeriums. In seiner Petersburger Wohnung wurde 1845 die noch heute bestehende Russische Geographische Gesellschaft gegründet. Peter von Köppen erhielt den russischen Beamtenadelstitel. Im Süden der Halbinsel Krim, nahe Jalta, besaß er ein Landgut, auf dem die Familie im Sommer lebte. Wladimirs Großvater Dr. med. Johann Friedrich Köppen (1752–1808), Sohn des Kreisphysikus Johann Köppen aus Schwedt an der Oder, war Leibchirurg der Landgräfin von Hessen-Kassel. 1786 wurde er mit 24 weiteren Ärzten von Zarin Katharina II. an ihren Hof gerufen und zum Leiter der medizinischen Abteilung im Gouvernement Charkow ernannt, wo er das Sanitätswesen zu organisieren hatte.

Die Mutter von Wladimir Köppen war Alexandrine von Adelung (1802–1872), die Tochter von Friedrich von Adelung (1768–1843), eines Sprach- und Geschichtsforschers, Sohn des Stettiner Oberfeldapothekers Paulus Adelung. Friedrich lebte zunächst in Mitau/Kurland (heute Jelgava) und kam mit der Herzogin von Kurland nach St. Petersburg. Er leitete das dortige Deutsche Theater, war Erzieher der Brüder des Zaren Alexander I., Bibliotheksverwalter der Zarin, Direktor des Orientalischen Instituts und Ehrenmitglied der Akademie der Wissenschaften. Alexandrines Bruder Karl (1803–1829) war russischer Gesandtschaftsrat in Teheran, der Bruder Nikolaus (1809–1878), Sekretär der Olga von Württemberg, kam in ihrem Gefolge 1847 nach Stuttgart und Bruder Alexander (?–1869) war russischer Generalkonsul in Danzig. Ihr Großonkel, Johann Christoph Adelung (1732–1806), in Dresden lebender Oberbibliothekar, war Übersetzer und Schriftsteller, der ein bedeutendes Wörterbuch der Deutschen Sprache verfasste (Wegener-Köppen, 1955, S. 20–32).

Die Mutter von Else Wegener, Marie, war die Tochter des Hildesheimer Handelsmannes Johannes Wehmeyer (1822–?), der Galanteriewaren verkaufte und später ein Optikgeschäft betrieb (Wegener-Köppen, 1955, S. 58). Ihre Mutter war Alwine, geborene Brüning (1820–1867). Marie war eines von mindestens 6 Geschwistern. Die älteste Schwester Sophie (1848–1929), verheiratete Lissey, lebte mit ihren zwei Kindern mehrere Jahre im Hause Köppen in Hamburg (Wegener-Köppen, 1955, S. 73).

Else Köppen wuchs zunächst in Hamburg-Eimsbüttel, Schulweg 4, auf. Um 1903 erwarb der Vater ein Haus in Groß Borstel, Violastraße 7, in das die Familie einzog. In dieser Straße, seit 1934 heißt sie Köppenstraße, befand sich die von Wladimir Köppen 1903 gegründete Drachenstation der Deutschen Seewarte (Wegener-Köppen, 1955, S. 86). Nach dem Ende der Schulzeit besuchte Else ein Lehrerinnenseminar, das sie im Februar 1911 mit entsprechendem Examen abschloss. Von April 1911 bis März 1912 war sie Lehrerin an einer Hamburger Schule. Diese Tätigkeit genügte ihr jedoch nicht. Sie kündigte, um im Ausland zu arbeiten. Ihr Vater verschaffte Ihr eine Anstellung als Hauslehrerin bei seinem norwegischen Kollegen Vilhelm Bjerknes (1862–1951), der einen Ruf an die Universität Leipzig bekommen hatte und dort 1913 das Geophysikalische Institut gründete. Seine Söhne sollten daher Deutsch lernen. Else wurde sehr freundlich von der Familie aufgenommen und unterrichtete 1912 bis 1913 11 Monate lang die Kinder. Es entwickelte sich aus diesem Aufenthalt eine lange Freundschaft zwischen den Familien mit gegenseitigen Besuchen. Else nutzte den Aufenthalt in Kristiana (heute Oslo) zum Besuch der Universität und lernte die norwegische und dänische Sprache (Wegener, 1960, S. 65–69, 132; Wegener-Köppen, 1955, S. 102–105).

2 An der Seite Alfred Wegeners

Alfred Wegener war 1905 bis 1906 Assistent am Aeronautischen Observatorium in Lindenberg und nahm als Meteorologe an der Danmark Expedition 1906–1908 teil. Er wollte u.a. Messungen in höheren Luftschichten mit Hilfe von Drachen und Ballonen auf Grönland durchführen. Vor Beginn der Expedition fragte er 1906 Wladimir Köppen in Hamburg um Rat und borgte sich Ausrüstungen von der Drachenstation der Seewarte. Im September 1908 stellte er erste Ergebnisse auf der Tagung der Deutschen Meteorologischen Gesellschaft in Hamburg vor, die von Köppen organisiert worden war. Die 16 jährige Else ließ sich vom Lehrerinnenseminar, das sie zu der Zeit besuchte, freistellen, um den Vortrag von Alfred Wegener anhören zu können. Sie war von seiner Person sehr beeindruckt. Zu ihrer Überraschung wurde sie zum abendlichen Festessen der Tagung eingeladen und wurde Wegeners Tischdame. Wenige Tage später waren Wegener und weitere Tagungsgäste ins Haus von Wladimir Köppen eingeladen und in geselliger Runde lernte Else Alfred Wegener näher kennen (Wegener, 1960, S. 65–66; Wegener-Köppen; 1955, S. 102–103).

Wegener beschäftigten zu dieser Zeit physikalische Prozesse in höheren Luftschichten, in der sogenannten freien Atmosphäre. Neben Messungen mit Hilfe von Drachen und Ballonen nutzte er bemannte Ballonflüge zu deren Untersuchung. Köppen bearbeitete gleiche Fragen und so entstand ein lebhafter wissenschaftlicher Gedankenaustausch zwischen Marburg, wo Alfred Wegener eine Privatdozentur an der Universität innehatte, und Hamburg, wo Köppen „Leitender Meteorologe“ der Deutschen Seewarte war. Daraus entwickelte sich eine feste Freundschaft zwischen den beiden Männern. Else war damals in die Arbeit ihres Vaters, später auch in die Wegeners, gelegentlich eingebunden, indem sie beim Anfertigen von Zeichnungen half. Wegener schickte im Herbst 1910 Köppen sein Manuskript zur „Thermodynamik der Atmosphäre“, worauf er zu dessen Besprechung nach Hamburg eingeladen wurde und dabei die Bekanntschaft mit Else erneuerte. Nach deren bestandenem Lehrerinnenexamen verlobten sich beide zu Pfingsten 1911 und Wegener besuchte mit seiner Braut seine Eltern, die damals schon ständig in Zechlinerhütte bei Rheinsberg wohnten. Das Haus war 1886 ursprünglich als Ferienresidenz der Familie von Alfreds Vater, Dr. phil. Richard Wegener (1843–1917), erworben worden. Es war das Geburtshaus von Alfreds Mutter, Anna geborene Schwarz (1847–1919) (Wegener, 1960, S. 67–72). Im April 1912 unternahmen Else und Alfred gemeinsam mit Alfreds Geschwistern Kurt und Tony eine Fahrt im Freiballon von Göttingen nach Leer in Ostfriesland.

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Abb. 1Alfred, Kurt und Tony Wegener mit Else Köppen im Freiballon. © Alfred Wegener Museum Zechlinerhütte.

Wegener plante an einer dänischen Grönlandexpedition teilzunehmen und die Heirat wurde auf die Zeit nach der Rückkehr verschoben. Else Köppen beteiligte sich 1912 an der Vorbereitung der Expedition, die unter der Leitung von Johann Peter Koch (1870–1928) stand, und die das Ziel der ersten Überwinterung auf dem Inlandeis und die Durchquerung der Insel an ihrer breitesten Stelle hatte. Else begleitete Alfred nach Kopenhagen und half beim Verpacken der Ausrüstung (Wegener, 1960, S. 80–83). Von Juni 1912 bis Herbst 1913 war Alfred Wegener auf dieser Expedition, die erfolgreich Grönland durchquerte. Else war in der Zeit in Kristiana (Oslo). Die Hochzeit fand am 16. November in Hamburg statt. Das Aufgebot bestellten sie bei einem Bauern von Kleinzerlang, einer Nachbargemeinde von Zechlinerhütte, der nebenbei das Standesamt innehatte. In Hamburg hätte Wegener einen Nachweis aus Grönland erbringen müssen, dass er dort nicht geheiratet hatte, der Bauer glaubte es ihm (Wegener, 1960, S. 134–135). Das Ehepaar Wegener wohnte nun in Marburg. Else war durch ihren Vater mit dem Leben eines Gelehrten vertraut und wusste Alfred in seiner Arbeit zu unterstützen.

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Abb. 2Else und Alfred Wegener um 1913 in ihrer Marburger Wohnung, Biegenstraße 44 (aus: Wutzke, 1988).

1913 veröffentlichte Johann Peter Koch seine populäre Beschreibung der Reise über Grönlands Inlandeis „Gennem den hvide ørken“, die Alfred Wegener so gut gefiel, dass er auf eine eigene Reisebeschreibung verzichtete. Else übersetzte das Buch ins Deutsche, das aber erst nach dem 1. Weltkrieg 1919 unter dem Titel „Durch die Weiße Wüste“, herausgegeben von Alfred Wegener, erscheinen konnte (Koch, 1919).

Die Lebensverhältnisse in Marburg waren einfach. Wegener erhielt als Privatdozent ein bescheidenes Gehalt, das er durch Honorare aus Veröffentlichungen aufbesserte. Schwer waren die Jahre des Krieges. Alfred Wegener wurde schon Anfang August 1914 zum Kriegsdienst eingezogen. Am 29. August 1914 wurde Tochter Hilde (1914–1936) geboren. Alfred kam drei Tage nach ihrer Geburt verwundet nach Hause, musste aber nach 14 Tagen wieder an die Front. Im Oktober 1914 kam er erneut verwundet nach Hamburg, wo Else mit der kleinen Hilde bei ihren Eltern lebte. Neben der Verwundung wurde bei ihm ein Herzfehler festgestellt, den er sich wohl schon in Grönland bei der Durchquerung zugezogen hatte. Daraufhin wurde er als nicht felddiensttauglich eingestuft und als Ausbilder eingesetzt. Wegener nutzte diese Zeit zur Ausarbeitung seiner Theorie zur Kontinentalverschiebung (Wegener, 1960, S. 139–146). 1915 erschien die erste Ausgabe seines Buches „Die Entstehung der Kontinente und Ozeane“ (Wegener, 1915). Bis 1929 folgten drei weitere zum Teil stark erweiterte Auflagen. 2005 erschien ein vom Alfred-Wegener-Institut herausgegebener Nachdruck der ersten Auflage mit handschriftlichen Notizen von Alfred Wegener und der ergänzten vierten Auflage (Wegener, 2005). Else übersetzte für die Zeitschrift für Gletscherkunde eine glaziologische Arbeit von J. P. Koch aus dem Dänischen ins Deutsche. Im Herbst 1915 wurde Alfred nach Berlin versetzt. Seine Militärzeit konnte er einmal zur Untersuchung der Meteorerscheinung vom 3. April 1916 über Treysa bei Marburg unterbrechen. Gemeinsam mit Else holte er Erkundigungen von Augenzeugen des Ereignisses ein und konnte daraus die Einschlagstelle des Meteoriten berechnen, der 1917 tatsächlich im angegebenen Gebiet gefunden wurde. In den letzten Kriegsjahren wurde Wegener als Meteorologe an verschiedenen Wetterwarten eingesetzt. Er wurde u.a. nach Sofia versetzt, konnte von Bulgarien aus Lebensmittel an die Familie schicken und Else konnte ihn dort besuchen (Wegener, 1960, S. 148–154).

Am 2. März 1918 wurde die zweite Tochter Katharina, genannt Käte (1918–2012) geboren. Alfred Wegener erhielt 1918 einen Ruf an die Universität in Dorpat, lehrte dort im Herbstsemester und trat im April 1919 die Nachfolge seines Schwiegervaters an der Deutschen Seewarte an. Die Familie zog mit in das Haus von Elses Eltern in Groß Borstel ein. Die Lebensbedingungen im Nachkriegs-Hamburg waren schlecht. Es mangelte an Lebensmitteln, Heizmaterial und Kleidung. Else nähte Uniformstücke in Zivilbekleidung um. Alfred arbeitete beim Schein einer kleinen Petroleumlampe an der zweiten Ausgabe von „Die Entstehung der Kontinente und Ozeane“. Nach Erscheinen des Buches 1920 trug Wegener seine Theorie vor in- und ausländischem Fachpublikum vor, das sie sehr unterschiedlich aufnahm. Die Mehrzahl der Geologen akzeptierten sie nicht. Die Argumente der Kollegen fanden ihren Niederschlag in der dritten Ausgabe, die bereits 1922 erschien und bis 1926 in fünf Sprachen übersetzt wurde (Wegener, 1960, S. 161–162). Bei der Beschäftigung mit geologischen Belegen gewannen Fragen des Klimas der Vergangenheit für Wegener zunehmend an Bedeutung, ein Thema, das seinen Schwiegervater ebenfalls sehr beschäftigte. 1924 erschien ihr gemeinsam verfasstes Buch „Die Klimate der geologischen Vorzeit“. Ein Nachdruck mit englischer Übersetzung erschien 2015 (Köppen und Wegener, 2015).

In der Hamburger Zeit wurde Wegener häufig von Kollegen aus dem In- und Ausland besucht, die mit ihm und Köppen nächtelang diskutierten. Die Gäste blieben oft mehrere Tage und Else ermöglichte dies trotz Inflation und der beengten Verhältnisse ihres Hauses. Am 16. April 1920 wurde die dritte Tochter Charlotte, genannt Lotte (1920–1986) geboren. Im Winter 1922/23 wurde Alfred eine Professur für Meteorologie und Geophysik in Graz angeboten. In zähen Verhandlungen gelang es ihm, dass seine Beamtenzeit in Deutschland anerkannt und sein Gehalt entsprechend angepasst wurde, was sich später sehr günstig auf Elses Hinterbliebenenrente auswirkte. Das Ehepaar Köppen zog mit nach Graz und das Haus in Hamburg wurde verkauft. In Graz in der Blumengasse, heute Wegenergasse genannt, konnte das Haus Nr. 9 erworben werden (Wegener, 1960, S. 165–172; Wegener-Köppen, 1955, S. 142–143).

Die Professur in Graz war nicht mit administrativen Aufgaben, wie seine Anstellung an der Seewarte in Hamburg, verbunden. Neben den Vorlesungen hatte Wegener so mehr Zeit für eigene wissenschaftliche Arbeit. Er arbeitete an einem Werk zur Physik der Atmosphäre und an der 4. stark erweiterten Ausgabe von „Die Entstehung der Kontinente und Ozeane“, die 1929 erschien. Die Auswertung und Publikation der Ergebnisse der Expedition von 1912/13 war auch noch nicht erfolgt und Koch, der es hatte machen wollen, war gesundheitlich dazu nicht mehr in der Lage. Wegener übernahm diese Aufgabe und das Expeditionswerk erschien 1930 (Koch und Wegener, 1930). Graz war, im Vergleich zu Hamburg, eine überschaubare Stadt mit kurzen Wegen zur Universität und zu Kollegen, mit denen Wegener einen lebhaften Gedankenaustausch führte. Regelmäßig traf man sich im Physikalischen Institut zum „Institutstee“ bei dem ein weites Spektrum von wissenschaftlichen Problemen diskutiert wurde. Teilnehmer der Teerunde trafen sich mit ihren Familien zu Feiertagen oder besonderen Geburtstagen in fröhlicher Gesellschaft. Die herrliche Umgebung bot den Wegeners reichlich Ziele für Wanderungen und Skitouren. Am 23. September 1927 richtete eine Windhose in der Umgebung von Graz großen Schaden an. Wegener beschäftigte sich seit langem mit diesem Phänomen, war aber zu der Zeit im Baltikum, so dass Else mit den Kindern das Schadensbild für ihn aufnahm, bevor die Schäden beseitigt wurden (Wegener, 1960, S. 173–183).

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Abb. 3(v.l.n.r.) Alfred und Else Wegener, Marie Köppen und Kurt Wegener in Graz vor dem Haus Blumengasse 9. © Alfred Wegener Museum Zechlinerhütte.

Die Arbeit am Material der Durchquerungsexpedition und der Besuch von Wilhelm Meinardus (1867–1952) zu Ostern 1928, der ihm vorschlug, Eisdickenmessungen in Grönland zu machen, weckten erneut Alfred Wegeners Interesse an der Insel. Insbesondere waren die winterlichen atmosphärischen Zustände über dem Inlandeis noch vollkommen unbekannt, die klimatologisch von erheblicher Bedeutung sind. So entstand der Plan, meteorologische und geophysikalische Untersuchungen ganzjährig im Inneren der Insel und gleichzeitig an den Rändern der Eiskappe durchzuführen. Der Plan wuchs und schloss glaziologische Untersuchungen mit ein, was einer großen Expedition bedurfte. Wegener stellte ihn in einer Denkschrift der Notgemeinschaft der Deutscher Wissenschaft vor, die ihn genehmigte und finanzierte (Wegener, 1960, S. 184–191). 1929 führte Wegener mit einer kleinen Teilnehmergruppe eine Expedition zur Erkundung der Aufstiegsmöglichkeiten auf das Inlandeis durch. Der Kamarujukgletscher in Westgrönland wurde als Ausgangspunkt, sowohl für die Weststation, als auch zur Errichtung der Inlandstation in 400 km Entfernung gewählt. Alfred brachte Geschenke eines Grönländers mit nach Graz und Else erfüllte die Wünsche von Gegengeschenken, indem sie eine Hose und Schnürstiefel nach mitgebrachten Maßen nähte bzw. anfertigen ließ. Im Dezember 1929 wurden die Mittel für die Hauptexpedition bewilligt und Alfred konnte im Detail Material und Teilnehmer planen. Else beteiligte sich an der Expeditionsvorbereitung und übernahm die Sekretariatsarbeiten, wofür sie das Maschineschreiben erlernte. Sie begleitete Alfred im März 1930 nach Berlin, wo die Expedition verabschiedet wurde und nach Kopenhagen (Wegener, 1960, S. 201–206).

Die Hauptexpedition hatte 1930 mit einer Vielzahl von Schwierigkeiten zu kämpfen. Der Startpunkt Kamarujukfjord war wegen der Eisverhältnisse zunächst unerreichbar, was eine Verzögerung von fast 6 Wochen bedeutete. Diese Zeit fehlte dann für die Bewerkstelligung des Transportes der Ausrüstung auf das Inlandeis, obwohl viele Grönländer dabei halfen. Besonders schwierig war es, die beiden Motorschlitten auf den Gletscher zu bringen, wo sie zunächst nicht die erhoffte Leistung erbrachten. Es gelang nicht, die zerlegte Polarhütte zur Inlandstation „Eismitte“ zu bringen, wo Johannes Georgi (1888–1972) schon seine meteorologische Station betrieb und Ernst Sorge (1899–1946) glaziologische Beobachtungen machte. Der Plan einer Überwinterung der beiden schien zu missglücken. Wegener entschloss sich, Ende September selbst nach Eismitte zu gehen und erreichte am 30. Oktober mit Fritz Loewe (1895–1974) und dem Grönländer Rasmus Villumsen (1909–1930) die Station. Georgi und Sorge hatten sie in den Firn gegraben, um so überwintern zu können. Fritz Loewe erfroren auf dem Marsch seine Zehen, die amputiert werden mussten. Er blieb als dritter Überwinterer in Eismitte. Nach der Feier von Alfreds 50. Geburtstag traten Wegener und Villumsen noch am gleichen Tag den Rückweg zur Weststation an, wo sie nie eintrafen. Alfreds Grab wurde 1931 189 km vom Rand des Inlandeises entfernt gefunden, Villumsens Leiche jedoch nie.

3 Schriftstellerin, Herausgeberin und Übersetzerin

Else Wegener übersetzte zur Zeit von Alfreds Grönlandexpeditionen eine vom befreundeten Vilhelm Bjerknes herausgegebene Biografie des norwegischen Mathematikers Abel, die unter dem Titel „Niels Henrik Abel. Eine Schilderung seines Lebens und seiner Arbeit“ in Berlin erschien (Bjerknes, 1930). Ein weiteres von ihr ins Deutsche übertragene Buch von Vilhelm Bjerknes erschien über dessen Vater: „C. A. Bjerknes, sein Leben und seine Arbeit“ (Bjerknes, 1933). Die Nachricht vom Tode ihres Mannes erreichte Else Wegener im Mai 1931. Auf ihren Wunsch hin verblieb der Körper Alfred Wegeners an der Stelle wo man seine Leiche fand im Eis begraben. Die Expedition wurde unter Leitung des Bruders Kurt Wegener (1878–1964) zu Ende geführt, der auch die wissenschaftliche Auswertung leitete und dem die Veröffentlichung der Ergebnisse übertragen wurde. Else übernahm, gemeinsam mit Fritz Loewe, die Herausgabe des allgemeinen Reiseberichts, der unter dem Titel „Alfred Wegeners letzte Grönlandfahrt. Die Erlebnisse der deutschen Grönlandexpedition 1930/1931“ bereits 1932 erschien (Wegener und Löwe, 1932). Das Buch erlebte bis in die Gegenwart zahlreiche Ausgaben in vielen Auflagen und machte Alfred Wegener sehr populär. Schon in den 1930er Jahren erschien es auch in Englisch und mit einem Vorwort von Knud Rasmussen in Dänisch. Else Wegener und Fritz Loewe gelang es mit diesem Werk, die Expedition mit Hilfe von Wegeners Tagebuch und von Beiträgen einzelner Teilnehmer, spannend darzustellen und damit Alfred Wegener und seinen Begleitern ein literarisches Denkmal zu setzen.

Nach dem Tode von Wladimir Köppen verfasste Else Wegener eine Biografie ihres Vaters „Wladimir Köppen – ein Gelehrtenleben für die Meteorologie“ (Wegener-Köppen, 1955). Unter Benutzung der von Köppen geschriebenen Familienchronik, zahlreicher Briefe und eigener Erinnerungen zeichnete sie das Bild des vielseitigen Klimatologen, Meteorologen, Aerologen, Geografen und Biologen. Für dieses Buch holte sie sich zur korrekten Abfassung fachlicher Abschnitte Hilfe vom ehemaligen Mitarbeiter ihres Mannes Erich Kuhlbrodt (1891–1971), der Köppen in Hamburg noch persönlich gekannt hatte und zu dessen 100. Geburtstag die Erinnerungsrede hielt. Köppens Aufzeichnungen handeln von seinen Vorfahren und dem Sommersitz der Familie auf der Krim. Er studierte in Heidelberg u.a. bei Bunsen, Kirchhoff und Helmholtz und wurde in Leipzig mit einer botanischen Dissertation promoviert. 1875 wurde er von Georg Neumayer an die Deutsche Seewarte in Hamburg berufen. Er begründete hier den Deutschen Wetterdienst, der ab 1876 tägliche Wetterberichte und – karten, später auch Wetterprognosen, erstellte. Ab 1879 war er als Meteorologe der Seewarte angestellt und konnte sich damit voll der Wissenschaft widmen. Ab 1900 beschäftigte sich Köppen mit dem Wettergeschehen in höheren Luftschichten und gründete 1903 die Drachenstation der Deutschen Seewarte in Groß Borstel. Mit Drachen- und Ballonaufstiegen war es möglich, meteorologische Registriergeräte in die freie Atmosphäre zu bringen. Die Bezeichnung „Aerologie“ für diesen Zweig der Meteorologie wurde von Wladimir Köppen eingeführt. Intensiv beschäftigten Köppen Fragen der Klimatologie und er verfasste dazu ein mehrbändiges Handbuch. 1924 erschien „Die Klimate der geologischen Vorzeit“, das er gemeinsam mit Alfred Wegener geschrieben hatte. Wladimir Köppen war ein hochproduktiver Wissenschaftler. Sein Veröffentlichungsverzeichnis umfasst mehr als 500 Titel, die er zwischen 1868 und 1940 verfasste. Mitgeteilt werden auch Freud und Leid der Familie und das der Verwandten. Das Buch erschien nochmals 2018, herausgegeben von Jörn Thiede (1941–2021), in Deutsch, Englisch und Russisch (Wegener und Thiede, 2018; Vegener-Këppen, 2018).

In ähnlicher Art veröffentlichte Else Wegener die Biografie ihres Mannes „Alfred Wegener – Tagebücher, Briefe, Erinnerungen“ (Wegener, 1960). Das Buch enthält die Tagebücher von Alfreds vier Grönlandexpeditionen in zuvor noch nicht veröffentlichter Ausführlichkeit ergänzt durch Briefe. Die Zwischentexte mit Else Wegeners Erinnerungen haben auch autobiografische Züge. Wegeners vielseitige Interessen werden dargestellt, wie auch die Arbeit an seinem Hauptwerk zur Kontinentalverschiebung, das er ständig ergänzte und gegen die hergebrachten geologischen Paradigmen verteidigen musste. Schwierig war es für ihn, eine geeignete Stelle mit wenig administrativen Aufgaben zu finden, die ihm Freiraum für wissenschaftliche Arbeit bei auskömmlichem Verdienst bot. Professuren für Meteorologie waren in Deutschland rar und letztlich fand er erst in Graz die geeignete Anstellung. Else Wegener gab die Tagebücher der Durchquerungsexpedition 1912/13 unter dem Titel „Alfred Wegener: Tagebuch eines Abenteuers. Mit Pferdeschlitten quer durch Grönland“ mit einem Vorwort von ihr heraus (Wegener, 1961). Die Tagebücher aller Grönlandexpeditionen ihres Mannes übergab sie dem Deutschen Museum in München zusammen mit dem Briefwechsel zwischen Alfred und ihrem Vater. Die Tagebücher sind seit einigen Jahren digitalisiert und über das Internet zugänglich. Dem Alfred-Wegener-Institut Bremerhaven schenkten Else und weitere Familienmitglieder Fotos und Dokumente, die sich, zusammen mit einem Teil des Nachlasses von Else Wegener, im dortigen Archiv für Deutsche Polarforschung befinden.

Zechlinerhütte war für die Familie Wegener ein wichtiger Ort. Alfred, seine Eltern und seine Geschwister haben dort die Ferien verbracht, später lebten Alfreds Eltern ganz in „Hütte“. Dank der Initiative des Pfarrers Hans Faruhn aus Dorf Zechlin eröffnete im Wohnhaus der Wegeners, dem ehemaligen Direktorenhaus der Glashütte, 1969 die Alfred-Wegener-Gedenkstätte. Nach der Vereinigung Deutschlands wurde das Haus 1991 an den letzten Eigentümer rückübertragen und die Gedenkstätte zog in das alte Schulhaus der Gemeinde um, wo sie 1995 wiedereröffnet und 2009 zum Alfred Wegener Museum erweitert wurde (Böthig, 2009). Die dort gezeigten Wegener-Dokumente, Briefe und Fotografien stammen aus einer in den 1960er Jahren für diese Ausstellung erfolgten Schenkung von Else Wegener an Hans Faruhn. Else Wegener starb am 27. August 1992 in Sindelfingen. Am 24. Oktober 1992 wurde ihre Urne in der Familiengrabstätte in Zechlinerhütte beigesetzt. Der Direktor des Alfred-Wegener-Instituts, Prof. Gotthilf Hempel, hielt eine Dankesrede (Voß, 1991).

Else Wegener hat ihrem Vater und vor allem ihrem Mann nach dessen Tod ein Denkmal gesetzt und den Nachlass Alfred Wegeners der Öffentlichkeit und der Wissenschaft zugänglich gemacht. So ist das Bild von Alfred Wegener als Polarpionier, vorbildlicher Wissenschaftler und Mensch stark durch Elses Wirken geprägt. Dieser klugen Frau gilt Anerkennung und Respekt. Die Deutsche Gesellschaft für Polarforschung hatte sie zu ihrem 100. Geburtstag zum Ehrenmitglied ernannt. Auf ihrer Mitgliederversammlung 2024 beschloss die Gesellschaft die künftige Vergabe einer Else-Wegener-Medaille zur Würdigung von besonderem Engagement im Bereich Öffentlichkeitsarbeit, Wissenstransfer und/oder Nachwuchsförderung.

Datenverfügbarkeit

Alle genutzten Informationen sind öffentlich zugänglich. Personendaten sind standesamtlichen Unterlagen und Kirchenbüchern entnommen, die über http://www.ancestry.de (Ancestry, 2025) und http://www.archion.de (Archion, 2025) einsehbar sind.

Interessenkonflikt

Der Autor erklärt, dass kein Interessenkonflikt besteht.

Haftungsausschluss

Anmerkung des Verlags: Copernicus Publications bleibt in Bezug auf gerichtliche Ansprüche in veröffentlichten Karten, institutionellen Zugehörigkeiten oder anderen geographischen Begrifflichkeiten neutral. Obwohl Copernicus Publications alle Anstrengungen unternimmt, geeignete Ortsnamen zu finden und im Manuskript anzupassen, liegt die letztendliche Verantwortung bei den Autor:innen.

Danksagung

Der Autor dankt Frau Ursula Rack und Herrn Günther Wessel für die Begutachtung und Hinweise, sowie Frau Cornelia Lüdecke für ihre Anmerkungen. Dadurch konnte das Manuskript verbessert werden.

Begutachtung

Dieser Artikel wurde von Cornelia Lüdecke redaktionell betreut und durch Günther Wessel and Ursula Rack begutachtet.

Literatur

Ancestry: Entdecke deine Familiengeschichte, https://www.ancestry.de/, letzter Zugriff: 12. Juni 2025. 

Archion: Historische Quellen für Ihre Familienforschung, http://www.archion.de, letzter Zugriff: 12. Juni 2025. 

Bjerknes, V.: Niels Henrik Abel, eine Schilderung seines Lebens und seiner Arbeit – Übersetzung von Else Wegener, Springer, Berlin, Heidelberg, 1930. 

Bjerknes, V.: C.A. Bjerknes, sein Leben und seine Arbeit – Übersetzung von Else Wegener, Springer, Berlin, Heidelberg, https://doi.org/10.1007/978-3-642-94276-1, 1933. 

Böthig, P.: Das neue Alfred Wegener Museum in Zechlinerhütte, Ostprignitz-Ruppin Jahrbuch 2010, Kreisverwaltung Ostprignitz-Ruppin, 50–57, 2009. 

Koch, J. P.: Durch die weiße Wüste, Deutsche Ausgabe besorgt von Prof. Dr. Alfred Wegener – Übersetzung von Else Wegener, Julius Springer, Berlin, ISBN 9783642943034, 1919. 

Koch, J. P. und Wegener, A.: Wissenschaftliche Ergebnisse der dänischen Expedition nach Dronning Louises-Land und quer über das Inlandeis von Nordgrönland 1912–13 unter Leitung von Hauptmann J.P. Koch, Abteilung I und II, Meddelelser om Grønland 75, C.A. Reitzel, København, 1930. 

Köppen, W. und Wegener, A.: The Climates of the Geological Past – Die Klimate der geologischen Vorzeit, Borntraeger, Stuttgart, ISBN 9783443010881, 2015. 

Vegener-Këppen, E.: Vladimir Këppen – uchenyĭ, posvyativshiĭ zhizn meteorologiĭ, Paulsen, Moskva, ISBN 9785987972038, 2018.  

Voß, J.: In memoriam Else Wegener, Polarforschung, 61, 183–184, https://epic.awi.de/id/eprint/28319/1/Polarforsch1991_2-3_9.pdf (letzter Zugriff: 11. Juni 2025), 1991. 

Wegener, A.: Die Entstehung der Kontinente und Ozeane, Friedrich Vieweg & Sohn, Braunschweig, 1915. 

Wegener, A.: Tagebuch eines Abenteuers. Mit Pferdeschlitten quer durch Grönland – mit einem Vorwort herausgegeben von Else Wegener, F.A. Brockhaus, Wiesbaden, 1961. 

Wegener, A.: Die Entstehung der Kontinente und Ozeane, Gebrüder Bornträger, Berlin, Stuttgart, ISBN 3443010563, 2005. 

Wegener, E.: Alfred Wegener – Tagebücher, Briefe, Erinnerungen, F. A. Brockhaus, Wiesbaden, 1960. 

Wegener, E. und Loewe, F.: Alfred Wegeners letzte Grönlandfahrt, die Erlebnisse der deutschen Grönlandexpedition 1930/1931, Brockhaus, Leipzig, 1932. 

Wegener-Köppen, E.: Wladimir Köppen – ein Gelehrtenleben für die Meteorologie, Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft M.B.H., Stuttgart, 1955. 

Wegener-Köppen, E. und Tiede, J.: Wladimir Köppen – Scholar for Life, Wladimir Köppen – ein Gelehrtenleben für die Meteorologie, Borntraeger, Stuttgart, ISBN 9783443011000, 2018. 

Wutzke, U.: Der Forscher von der Friedrichsgracht, Leben und Leistungen Alfred Wegeners, VEB Brockhaus Verlag, Leipzig, ISBN 3325001734, 1988. 

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Short summary
Else, Alfred Wegener's wife, has created a lasting monument to the polar explorer by publishing her husband's diaries and letters, supplemented by her own memories. The German Society for Polar Research elected her an honorary member and introduced an Else Wegener Medal, which is awarded for merits in public relations, knowledge transfer and the promotion of young talent.
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