Über die Entdeckung der Antarktis und die Institutionalisierung der Geschichte der Antarktisforschung in SCAR
Cornelia Lüdecke
Der Bericht beschreibt zunächst kurz die wichtigsten Ereignisse aus der Entdeckungsgeschichte der Antarktis vom 16. Jahrhundert bis hin zur Gründung des Wissenschaftlichen Komitees für Antarktisforschung (Scientific Committee on Antarctic Research, SCAR) im Jahr 1958 und der Unterzeichnung des Antarktisvertrags im darauffolgenden Jahr. Dann wird kurz auf die Gründung von Polarforschungsinstituten im sowjetischen, britischen, norwegischen und deutschen Kontext eingegangen. Im Zusammenhang mit dem 50 jährigen Jubiläum des Antarktisvertrags im Jahr 2009 wurde innerhalb von SCAR das Interesse an der Geschichte der Antarktisforschung geweckt. Aufgrund ihrer bisherigen Vorarbeiten wurde Cornelia Lüdecke 2004 angesprochen, eine SCAR History of Antarctic Research Action Group (SCAR History AG) zu gründen. Die zahlreichen Workshops der Geschichtsgruppe und die Sitzungen während der zweijährlichen SCAR Tagungen führten zur Gründung einer neuen Gruppe, die sich mit geisteswissenschaftlichen und sozialen Aspekten der Antarktisforschung beschäftigt. Durch die gemeinsamen Veranstaltungen beider Gruppen vergrößerte sich die Zahl der Teilnehmer erheblich, so dass beide Gruppen 2018 auf ihren Antrag hin offiziell zusammengeschlossen und in das Standing Committee on Humanities and Social Sciences (SCAR SC-HASS) überführt wurden. Die einzelnen Schritte bis zu diesem Zusammenschluss werden aufgezeigt.
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Obwohl es eine Entdeckungsgeschichte der Antarktis gibt, waren die Mitglieder des 1958 gegründeten Wissenschaftlichen Komitees für Antarktisforschung (Scientific Committee on Antarctic Research, SCAR) anfangs nicht wirklich an der Geschichte interessiert, die u.a. von Roald Amundsen, Wilhelm Filchner, Robert Falcon Scott, Ernest Shackleton und seiner gesunkenen Endurance, der Schwabenland-Expedition und dem Internationalen Geophysikalischen Jahr (1957–1958) geschrieben wurde. Das änderte sich erst zu Beginn des 21. Jahrhunderts. Bevor auf die Entwicklung von einzelnen Arbeitsgruppen eingegangen wird, die sich mit der Geschichte der Erforschung der Antarktis beschäftigen, soll zunächst ein kurzer und notwendigerweise selektiver Abriss der Historie der Antarktisforschung gegeben werden.
Im 16. Jahrhundert ging man davon aus, dass es auf der Südhalbkugel in Polnähe eine „terra australis nundum cognita“ gibt, wie sie beispielsweise in der Weltkarte von Ortelius von 1570 dargestellt wurde (Leitäuser, 1958; Headland, 2009). Erst im letzten Viertel des 18. Jahrhunderts schickten die Briten eine Expedition unter der Leitung von James Cook auf die Suche nach dem unbekannten Kontinent auf der Südhalbkugel. Er erreichte 1773 bei 66∘ S seinen südlichsten Punkt, war aber enttäuscht, weil er nur Eis vorfand und nirgends Land zu sehen war. Sein Hinweis auf zahlreiche Robben und Wale zog jedoch Robbenschläger und Walfänger an, die im Süden Land sichteten. Der britische Walfänger James Weddell stellte 1823 einen neuen Rekord auf, als er in das später nach ihm genannte Weddellmeer bis auf 74∘ S vordrang und bis zum Horizont im Süden nur offenes Wasser sah.
Als der Göttinger Astronom Carl Friedrich Gauß aufgrund der weltweiten magnetischen Messungen die Lage der Magnetpole auf beiden Hemisphären mathematisch bestimmt hatte, entdeckte der Brite James Clark Ross im Jahr 1833 den Magnetpol der Nordhalbkugel. Nun war es wünschenswert, auch die Lage des Magnetpols auf der Südhalbkugel zu verifizieren, Daraufhin entwickelte sich in den 1840er Jahren ein sogenannter magnetischer Kreuzzug, an dem sich der Amerikaner Charles Wilkes, der Franzose Jules Sébastien César Dumont D'Urville und Ross beteiligten. Als Ross im später nach ihm benannten Rossmeer weit nach Süden segelte, entdeckte er eine riesige Eisbarriere, die später Ross-Schelfeis genannt wurde. Allerdings konnte er nicht entscheiden, ob das Eis der Barriere von einem Kontinent oder von Inseln stammte. Schließlich gelang es ihm, die Lage des Magnetpols der Südhalbkugel zu bestimmen, die ziemlich nahe an dem von Gauß berechneten Ort lag. Insgesamt entdeckten und kartierten diese drei Antarktisexpeditionen weite Küstenregionen der Ostantarktis.
Ein weiterer Eckpunkt in der Geschichte der Antarktisforschung war die nach dem Vorbild des 1. Internationalen Polarjahres (1882–1883) für die Antarktis von 1901 bis 1903 vereinbarte internationale meteorologische und magnetische Kooperation. Teilnehmer waren der Brite Robert Falcon Scott, der Deutsche Erich von Drygalski, der Schwede Otto Nordenskjöld und der Schotte William Speirs Bruce, die für ein Jahr Überwinterungsstationen in der noch unbekannten Antarktis einrichteten. Die meteorologischen Daten zusammen mit den Erfahrungen von Scotts Marsch bis auf 82∘ S ergaben die mittlere Höhe des unerforschten antarktischen Kontinents von 2000 m ± 200 m. Von da an wurde die Antarktis endgültig als Kontinent betrachtet (Abb. 1).
Zehn Jahre nach dieser internationalen Zusammenarbeit hatte sich die Situation in der Antarktis völlig geändert. In den Jahren 1910–1913 waren drei Expeditionen unterwegs, deren Leiter durch die Eroberung des Südpols nationalen Ruhm erlangen wollten. Während der Brite Scott bereits nach Süden segelte, lenkte der Norweger Roald Amundsen sein Schiff ebenfalls zum Ross-Schelfeis. Nach der Überwinterung gewann er mit Hundeschlitten das Rennen vor Scott, der den Südpol mit seinem selbst gezogenen Schlitten einen Monat nach Amundsen erreichte. Außerdem erkundete der Japaner Nobu Shirase das King-Edward-VII-Land, anstatt wie ursprünglich geplant, einen größeren Vorstoß nach Süden zu unternehmen. Der bayerische Offizier Wilhelm Filchner driftete zur selben Zeit ungewollt auf der Deutschland durch das Weddellmeer.
Während des Internationalen Geophysikalischen Jahres (1957–1958) wurde das erste dichte Stationsnetz auf dem antarktischen Kontinent errichtet und die erste Durchquerung durchgeführt. Diese internationale Zusammenarbeit wurde später auch rückwirkend als 3. Internationales Polarjahr (1957–1958) bezeichnet. 12 Nationen (Argentinien, Australien, Belgien, Chile, Frankreich, Japan, Neuseeland, Norwegen, Südafrika, Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken, Vereinigtes Königreich, Vereinigte Staaten von Amerika) waren daran beteiligt und beschlossen, ihre Forschungen im folgenden Jahr fortzusetzen. Dies führte zur ersten Sitzung des Scientific Committee on Antarctic Research (SCAR) im Jahr 1958. Schließlich unterzeichneten die 12 genannten Nationen 1959 den Antarktisvertrag, der die Nutzung der Antarktis ausschließlich zu friedlichen Zwecken vorsieht. Der Vertrag legt auch die Freiheit der wissenschaftlichen Forschung und den Austausch von wissenschaftlichen Daten und Ergebnissen fest, während er die nationalen Gebietsansprüche einfriert. Bei den anschließenden zweijährlichen Delegiertentreffen wurden nur die Vertreter der Polarinstitute der Mitgliederstaaten im Antarktisvertrag eingeladen.
Nach dem zweiten Weltkrieg war die Antarktisforschung in der Bundesrepublik Deutschland unterbrochen, denn eine Fortsetzung der Schwabenland-Expedition (1938/39), die der Bergsteiger und Arzt Karl Maria Herrligkoffer im Zusammenhang mit dem Internationalen Geophysikalischen Jahr geplant hatte, kam nie zustande (Abb. 2).
Im Gegensatz zur unterbrochenen westdeutschen Antarktisforschung konnten Wissenschaftler der Deutschen Demokratischen Republik bereits seit 1959 an sowjetischen Antarktisexpeditionen teilnehmen (Paech, 1992; Lüdecke 2015). Unter dem Dach des Antarktisvertrags und mit Unterstützung von SCAR nimmt die Zahl der Staaten, die sich an der Antarktisforschung beteiligen, bis heute zu. Seit 1975 gingen westdeutsche Forschungsexpeditionen in die Antarktis und 1980 wurde in Bremerhaven das Alfred-Wegener-Institut gegründet. Als der Antarktisvertrag 30 Jahre nach seiner Ratifizierung neu verhandelt werden konnte, wurde 1991 das Protokoll zum Umweltschutz, das sogenannte Madrider Protokoll, verabschiedet. Es definiert die Antarktis als ein „Naturreservat, das dem Frieden und der Wissenschaft gewidmet ist“. Die Ausbeutung der Bodenschätze sowie Gebietsansprüche wurden weiterhin ausgeschlossen.
Noch im Jahr 2004 wurde SCAR als „Club der alten Männer“ bezeichnet. Dabei hatte die westdeutsche Polarforschung mit Monika Puskeppeleit als Leiterin des ersten rein weiblichen Überwinterungsteams auf der Georg von Neumayer Station während der Saison 1989–1991 Geschichte geschrieben (Puskeppeleit, 2022). Aber erst 26 Jahre nach dieser Überwinterung wurde im Jahr 2016 von SCAR eine sogenannte Wikibomb-Aktion initiiert, um in der englischen Version von Wikipedia gezielt Frauen aus der Antarktisforschung aufzunehmen. Bislang waren nur vier Frauen verzeichnet, darunter Karin Lochte, die Nachfolgerin von Jörn Thiede als Präsidentin des Alfred-Wegener-Instituts für Polar- und Meeresforschung (2007–2017) (Lochte, 2022).
Eines der ersten Polarinstitute wurde 1920 im Zusammenhang mit der russischen Nördlichen Forschungs- und Handelsexpedition in St. Petersburg gegründet und 1958 in das Arktis und Antarktis Forschungsinstitut umbenannt und in die Hauptverwaltung des Hydrometeorologischen Dienstes eingegliedert (ARRIa, 2022; ARRIb, 2022). Das dazugehörende umfassende Museum wurde bereits 1930 in einer aufgelassenen Kirche eingerichtet (AARI Museum, 2022).
In England wurde ebenfalls 1920 ein Polarforschungsinstitut an der Universität in Cambridge gegründet, das an den heroischen Verlierer des Wettrennens zum Südpol erinnern soll mit dem Ziel, die internationale Polarforschung in Sinne Scotts weiter zu fördern (SPRI, 2022). Das Scott Polar Research Institute bietet die Gelegenheit, dass sich Polarforscher, Wissenschaftler und interessierte Laien treffen und Informationen aus der mehrsprachigen Fachbibliothek oder aus den Archivmaterialien erhalten können. Seit 1931 wird die Zeitschrift „Polar Record“ herausgegeben. Zudem wurde im Lauf der Zeit auch ein öffentlich zugängliches Polarmuseum angeschlossen, um die Besucher über die britische Polargeschichte zu informieren.
Im Zusammenhang mit dem 1925 ratifizierten Spitzbergenvertrag wurde in Norwegen unter der Leitung des Geologen Adolf Hoel 1928 ein Polarinstitut gegründet, das Norges Svalbard- og Ishavsundersøkelser (Norwegens Svalbard- und Eismeeruntersuchungen, NSIU) mit Sitz in Oslo (NSIU, 2022; Barr, 2003), Daraus entstand 1948 das Norsk Polarinstitutt (Norwegisches Polarinstitut), das Ende der 1990er Jahre nach Tromsø umzog, wo schließlich 1998 das Polar Environment Centre gegründet wurde. Bereits 1936 wurde in Oslo das Fram Museum eröffnet, um die erfolgreiche norwegische Polarforschung für die Öffentlichkeit darzustellen (FRAM Museum, 2022). Zudem wurde 1997 in Longyearbyen auf Spitzbergen ein Museum eingerichtet, das sich insbesondere mit der Entdeckungsgeschichte der Inselwelt von Svalbard beschäftigt (Svalbard Museum, 2022).
In Deutschland gab es vor dem Ersten Weltkrieg neben zwei Doktorarbeiten weder ein Institut noch ein Museum, das sich der Polarforschung von der Entdeckungsgeschichte der Antarktis bis zur aktuellen Forschung widmete (Rüdiger, 1912; Gerdes, 1917). Dies änderte sich erst, als der promovierte Mathematiker Max Grotewahl aufgrund der Erfahrungen seiner eigenen Spitzbergenexpedition im Jahr 1925 ein Jahr später ein Archiv für Polarforschung gründete, um für nachfolgende Polarexpeditionen Informationen zur Verfügung zu stellen (Lüdecke 1995a). 1927 bildete sich ein Förderverein zur finanziellen Unterstützung des Polararchivs und ab 1931 gab Grotewahl die Zeitschrift „Polarforschung“ heraus. Erst nach seinem Tod wurde der Förderverein 1959 in die Deutsche Gesellschaft für Polarforschung e.V. umgewandelt.
Anfang der 1990er Jahre beschäftigten sich wieder zwei Doktorarbeiten mit der Geschichte der Polarforschung. Reinhard Krause analysierte die Gründungsphase der deutschen Polarforschung (1865–1875) im Zusammenhang mit den beiden ersten deutschen Nordpolarexpeditionen (1868, 1869–1870) an die Ostküste Grönlands (Krause, 1992). Ich habe die deutsche Polarforschung seit der Jahrhundertwende und den Einfluss Erich von Drygalskis im Zeitraum 1900 bis 1941 behandelt (Lüdecke, 1995b). Bei den Archivrecherchen für meine Dissertation habe ich mich vor allem intensiv mit den Antarktis-Expeditionen von Erich von Drygalski (1901–1903), Wilhelm Filchner (1911–1912) und der Schwabenland-Expedition (1938/39) sowie mit Alfred Wegeners Grönlandexpeditionen (1929, 1930–1931) beschäftigt und deren Hintergründe detailliert erforscht. Die Geschichte der Antarktisforschung nach dem zweiten Weltkrieg und die unterschiedliche Fortsetzung in der DDR und der BRD wurden von anderer Seite aufgearbeitet und dargestellt (Lange, 1982, 1996; Paech, 1992; Fleischmann, 2005; Lüdecke, 2015).
Um weiterhin Interesse an der Polargeschichte zu wecken und zusammenzuführen, habe ich 1991 in der Deutschen Gesellschaft für Polarforschung den Arbeitskreis Geschichte der Antarktisforschung gegründet, den ich bis heute leite (Lüdecke, 1991). Von 1992 bis 2008 habe ich insgesamt 17 Rundbriefe zu verschiedenen Themen der Polargeschichte herausgegeben (Rundbriefe, 2022). Auf den alle 2 Jahre stattfindenden Internationalen Polartagungen der Gesellschaft habe ich historische Beiträge eingeworben und AK Sitzungen durchgeführt. Daneben habe ich später auch eigene Tagungen zur Polargeschichte in der Arktis veranstaltet und deren Tagungsbände herausgeben.
Aufgrund meiner Aktivitäten regte mich 2004 der damalige SCAR-Präsident und Direktor des Alfred-Wegener-Instituts in Bremerhaven, Jörn Thiede, an, im Rahmen von SCAR eine History Action Group, zu gründen. So begann ich, während des Konferenzdinners der 1. SCAR Open Science Conference (SCAR OSC) im Museum Universum in Bremen zusammen mit Aant Elzinga, Polarhistoriker an der Universität Göteborg (Schweden), nach potentiellen Mitgliedern Ausschau zu halten. Mein Bestreben war, Wissenschaftler aus den zwölf ursprünglichen Unterzeichnerstaaten des Antarktisvertrags einzubeziehen, die den Kern der SCAR History AG bilden sollten.
Der nächste Schritt war die Ausrichtung des ersten SCAR History Workshops an der Bayerischen Akademie der Wissenschaften in München im Jahr 2005. Für die Tagung konnten erfolgreich Sponsoren angesprochen werden, so dass einige Teilnehmer Reisekostenunterstützung erhielten und die bayerischen Brotzeitpausen ebenfalls finanziert wurden. 18 Teilnehmer aus sieben Ländern (Australien, Chile, Deutschland, Niederlande, Russland, Schweden, USA) hielten zehn Vorträge und präsentierten drei Poster zum Thema „Steps of Foundation of Institutionalized Antarctic Research“. Der Arbeitskreis Geschichte der Polarforschung war mit zwei Vorträgen vertreten, die jeweils einen anderen zeitlichen Abschnitt in der Polargeschichte behandelten. Reinhard Krause stellte Georg von Neumayer als Pionier der Antarktisforschung in 19. Jahrhundert vor, während ich Karl Maria Herrligkoffers geplante und gescheiterte Südpolarexpedition von 1957/58 thematisierte. Der Workshop bildete den Rahmen für die neue Gruppe, die sich zusammensetzte aus Polarveteranen, Historikern, Feldforschern, Studenten und Doktoranden sowie dem ehemaligen chilenischen Botschafter Jorge Berguño (Abb. 3).
Alle Vorträge wurden 2007 in den Berichten zur Polar-und Meeresforschung des Alfred-Wegener-Instituts für Polar- und Meeresforschung publiziert (Lüdecke, 2007).
Der erste Workshop der SCAR History AG in München gefiel Botschafter Berguño so gut, dass er die History AG im folgenden Jahr einlud, den zweiten Workshop 2006 zum Thema „Multidimensional Exploration of Antarctica Around the 1950s“ im chilenischen Antarktisinstitut INACH in Santiago de Chile abzuhalten. 21 Teilnehmer aus sieben Ländern (Argentinien, Australien, Chile, Deutschland, Niederlande, Schweden, USA) diskutierten in 13 Vorträgen unter anderem das ABC-Problem, d.h. den Konflikt der sich überschneidenden Gebietsansprüche von Argentinien, Großbritannien und Chile. Mein Beitrag behandelte die Namensgebung durch die dritte Deutsche Antarktisexpedition (Schwabenland-Expedition, 1938/39), die erst im Vorfeld des Geophysikalischen Jahres offiziell im Bundesanzeiger bekanntgegeben wurde. Zusätzlich zu den Vorträgen gab es noch drei Buchvorstellungen südamerikanischer Polarhistoriker. Auch diesmal konnten alle Tagungsbeiträge vor Ort im Buletín Antàrctico Chileno herausgegeben werden (Lüdecke, 2009).
Für den dritten Geschichtsworkshops zum Thema „National and Transnational Agendas in Antarctic Research from the 1950s and Beyond“ erklärte sich im Jahr 2007 das Byrd Polar Research Center in Columbus (Ohio, USA) bereit, die Organisation zu übernehmen. 14 Teilnehmer aus sechs Ländern (Australien, Chile, Deutschland, Großbritannien, Schweden, USA) diskutierten hauptsächlich über Themen, die mit dem Geophysikalischen Jahr zusammenhingen. Der Freundeskreis des Instituts sponserte die Snacks in den Mittagspausen und organisierte auch die Dinner Speech über Roald Amundsen, die der amerikanische Polarhistoriker Tim H. Baughman nach dem Workshopessen hielt (Lüdecke et al., 2011).
Während der 3. SCAR OSC in St. Petersburg (2008) veranstalten wir anlässlich des 4. Internationalen Polarjahres (2007–2008) das vierte Treffen zum Thema „Polar History and Institutionalization of Polar Research: The International Polar Years“. Im Anschluss an unsere Sitzung lud Paul Berkman die SCAR History AG ein, den nächsten Workshop in Washington DC zu veranstalten.
So fand das fünfte Treffen zur „History of International Spaces“ anlässlich des 50. Jubiläums des Antarktisvertrags 2009 im Anschluss an den Antarctic Treaty Summit in Washington DC statt, das die SCAR History AG zusammen mit dem von Kris Harper geleiteten History Committee der American Geophysical Union organisiert hatte. Bereits während der Jubiläumsveranstaltung konnte ich als Vertreterin der SCAR History AG den historischen Vortrag halten über „Parallel Precedents for the Antarctic Treaty“ (Lüdecke, 2011). Auf dem Workshop präsentierten 13 Doktoranden und Wissenschaftler aus sechs Ländern (Australien, Deutschland, Estland, Großbritannien Südafrika, USA) ihre Forschungsergebnisse, die sich um die wissenschaftlichen und politischen Auswirkungen des Antarktisvertrages rankten. Eine Doktorandin von der südafrikanischen Stellenbosch University war ausgesprochen glücklich darüber, dass sie niemanden erst erklären musste, wo ihr Arbeitsgebiet die Antarktis liegt. Zudem fand sie gleichaltrige Doktoranden, mit denen sie ihr Thema diskutieren konnte. Sie war so begeistert und wünschte sich, dass der Workshop auch einmal in Südafrika stattfinden würde.
Der sechste Geschichtsworkshop über das allgemein gefasste Thema „History of Antarctica and Scientific Research“ folgte während der 4. SCAR OSC in Buenos Aires (Argentinien) im Jahr 2010 (SCAR, 2022). Mit jedem Workshop, der von einem Land oder Kontinent zum anderen wanderte, konnten immer mehr Interessenten aus der Region an den Aktivitäten der Gruppe beteiligt werden. In Buenos Aires waren es viele lateinamerikanische Teilnehmer. Schließlich ergab sich hier das erste gemeinsame Publikationsprojekt zwischen Workshop-Teilnehmern aus Frankreich und Südafrika.
In Buenos Aires lud der südafrikanische Biologe Steven Chown (SCAR-Präsident von 2016–2021) die History AG tatsächlich für den siebten History Workshop zum Thema “Antarctic History: Probing the Unknown“ im Jahr 2011 an die Universität Stellenbosch (Südafrika) ein. Die 18 Teilnehmer kamen diesmal aus 10 Ländern (Argentinien, Brasilien, Chile, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Neuseeland, Schweden, Südafrika, USA). Im Rahmen des Workshops wurden außerdem zwei südafrikanische Geschichtsprojekte der Öffentlichkeit vorgestellt. Das eine war ein südafrikanisches Online-System zur Antarktisforschung und das andere das Geschichtsprojekt (Antarctic Legacy Projekt SANAP), das einen historischen Überblick über Südafrikas Engagement in der Antarktis und der Sub-Antarktis bietet. Zusätzlich wurde die praktische Arbeit mit den beiden historischen Datenbanken von Stellenbosch und der Universität Kapstadt vorgeführt. Der Besuch von zwei lokalen Weingütern und einer Art Löwengnadenhof für Zirkuslöwen und privat gehaltene Löwen rundeten den Workshop ab.
2011 fasste die SCAR History AG ihre Erfolge seit 2004 zusammen und stellte sie den SCAR-Delegierten vor. Normalerweise bestehen Action Groups nur für zwei bis maximal vier Jahre, um ein Forschungsprojekt zu bearbeiten und abzuschließen, aber die Geschichte ist bekanntlich immer im Fluss und endet nie. Schließlich genehmigten die Delegierten eine Art Aufwertung der Action Group zu einer Expert Group (EG) mit längerer Laufzeit. Außerdem hatte die History AG den Weg für die Gründung einer SCAR Social Science AG im Jahr 2010 geebnet. Sie wurde von Daniela Liggett und ihren Vertretern Gary Steel (2010–2012) und Juan Francisco Salazar (2012–2014) geleitet.
Das achte Geschichtstreffen fand 2012 während des 5. SCAR OSC in Portland (Oregon, USA) statt und umfasste zwei Sitzungen mit insgesamt 16 Vorträgen. Die Sitzung „Historical Views on Gateways to Antarctica“ konzentrierte sich auf die Bedeutung von Hafenstädten in der Antarktisforschung und untersuchte deren Rolle als Verbindung zwischen der Geschichte des antarktischen Kontinents und dem Rest der Welt. Dazu gehörte auch im übertragenen Sinn der Zugang zur Wissensvermittlung über die Antarktis in Klassenzimmern. Die zweite Sitzung behandelte „Voicing Silences in Antarctic History“ mit Beiträgen, die das historische „Schweigen“ als Chance begriffen, neue Fragen zu stellen und nicht einfach nur das Hinzufügen von neuen Fakten. Beispielsweise wurde ein neuer phänomenologischer Ansatz in der Archäologie der Süd-Shetland Inseln vorgestellt, der die Landschaft bei der Deutung der ausgegrabenen Funde miteinbezieht. Andere Quellen der Forschung waren Interviews von Zeitzeugen, die einen Blick hinter die offizielle Forschung ermöglichten. Zudem tauchte das Streitthema auf, wem die Entdeckung der Antarktis zuzuschreiben sei, was je nach politischen Umständen anders beantwortet wird. Neben den wissenschaftlichen Vorträgen fand im Mission Theatre von Portland ein musikalischer Abend unter dem Titel „Tales in Science“ statt. Auch ich beteiligte mich mit der Bratsche in einem Trio zusammen mit Alan Cooper (Geige) und Julianne Stafford (Akkordeon) daran. Vor dem Hintergrund mehrerer Power Point Bilder von der 1. deutschen Südpolarexpedition (1901–1903) präsentierten wir drei lustige situationsgebundene Lieder, deren Texte in der Antarktis gedichtet und gesungen worden waren. Dieser Musikevent war ein großer Erfolg, wurde aber leider nie wiederholt.
Nachdem während der 5. SCAR OSC in Portland die Überschneidung von Vortragsthemen der History EG und der Social Sciences AG offensichtlich geworden war, beschlossen wir eine enge Zusammenarbeit beider Gruppen. Dies führte zum ersten gemeinsamen Workshop, der 2013 aufgrund einer Einladung des British Antarctic Survey in Cambridge (Großbritannien) durchgeführt wurde (SC-HASS, 2022). Das Thema „Past, Present and Future of Human Connections to the Antarctic“ wurde diesmal hauptsächlich von den Geistes- und Sozialwissenschaften geprägt und stieß auf großes Interesse. Nun waren fast 40 Teilnehmer aus 18 Ländern anwesend (Argentinien, Australien, Brasilien, Chile, Deutschland, Estland, Frankreich, Großbritannien, Indien, Kanada, Malaysia, Neuseeland, Niederlande, Portugal, Schweden, Südafrika, Ukraine, USA). 39 Vorträge behandelten nicht nur historische Aspekte von Expeditionen, historische Messdaten, Forschungsschiffe, oder politische Hintergründe der Expeditionen, sondern beispielsweise auch die Rolle der Sozial- und Geisteswissenschaften in der Untersuchung des Klimawandels, oder die Beri-Berifälle auf den Kerguelen während der ersten deutschen Südpolarexpedition. Mit einer Führung durch den British Antarctic Survey einschließlich der Kältekammer wurde der Workshop beendet.
Die offizielle Anerkennung der SCAR History EG erfolgte durch die Einladung zur Teilnahme am 1. SCAR Antarctic and Southern Ocean Science Horizon Scan, der 2014 in Queenstown (Neuseeland) stattfand. Auf der Klausurtagung ermittelten die SCAR-Mitglieder die wichtigsten wissenschaftlichen Fragestellungen, die in den kommenden zwei Jahrzehnten die Antarktisforschung leiten sollen.
Im selben Jahr stimmten die SCAR-Delegierten der Umwandlung der SCAR Social Sciences Action Group in eine Expert Group unter Einbeziehung der Humanities mit Daniela Liggett als Vorsitzende und Elizabeth Leane als Stellvertreterin zu. Die neue Gruppe SCAR HASSEG (SCAR Humanities and Social Sciences Expert Group) organisierte im selben Jahr während der 6. SCAR OSC in Auckland (Neuseeland) zusammen mit der History EG eine gemeinsame Sitzung über „Presence of the Past and Methods and Innovations in Polar Social Sciences“, in der wegen der vielen Tagungsanmeldungen leider nur sechs Vorträge in das Programm aufgenommen werden konnten.
Der zweite gemeinsame Workshop zum Thema „Antarctic Wilderness: Perspectives from History, the Humanities and the Social Sciences“ wurde 2015 an der Colorado State University in Fort Collins (USA) mit gut 40 Teilnehmern durchgeführt. Zum Auftakt wanderten wir zwei Stunden im nahe gelegenen Rocky Mountain National Park bei Ester, bevor wir mit einem Park Ranger über den Vergleich der Wildnis in der Antarktis und in den Nationalparks der Rocky Mountains diskutierten. Hier standen insbesondere der touristische Aspekt (unberührte Antarktis) und die Erschließung der unberührten Natur der Rocky Mountains durch Straßenbau und Besucherzentren im Mittelpunkt. Während des Workshops kam unter anderem die Beschreibung der unwirtlichen Antarktis durch Robbenschläger zur Sprache, ein Actionthriller aus der Antarktis und Werbung mit Antarktismotiven, aber es wurde auch über die Auswirkung des Madrid Protokolls diskutiert. Die Wildnis in der Antarktis, sei es ihr Schutz oder ihre Durchquerung bzw. das Singen von Schlittenliedern auf Reisen während der heroischen Ära, waren weitere Themen. Mit einer Führung durch die New Belgium Brewery in Fort Collins endete der Workshop, an dem 37 Vorträge von Vertretern aus 15 Ländern (Argentinien, Australien, Brasilien, Chile, Deutschland, Japan, Malaysia, Neuseeland, Niederlande, Norwegen, Schweden, Südafrika, Uruguay, USA) gehalten wurden. Insgesamt hatten etwa 80 Hörer teilgenommen.
Nach zwei erfolgreichen gemeinsamen Workshops mit steigender Teilnehmerzahl organisierten beide Gruppen 2016 je eine eigene Sitzungen während der 7. SCAR OSC in Kuala Lumpur (Malaysia). Die historische Sitzung beschäftigte sich in sechs Vorträgen mit „Footprints in Antarctica, and Antarctica`s Footprint: Perspectives from History“. Während der gemeinsamen Mitgliederversammlung beider Gruppen wurde darüber diskutiert, die History EG und HASSEG zu fusionieren. Dadurch entstünde eine Gruppe mit einer beträchtlichen Anzahl von Mitgliedern, die dann leichter in eine permanente Gruppe umgewandelt werden könnte. Auf diese Weise wäre es denkbar, langfristig einen ähnlichen Status zu erhalten wie die drei großen Gruppen Geowissenschaften, Biowissenschaften und Naturwissenschaften.
Der dritte gemeinsame Workshop der SCAR History EG und der SCAR HASSEG zum Thema „Depths and Surfaces: Understanding the Antarctic Region Through the Humanities and Social Sciences“ fand 2017 an der University of Tasmania in Hobart (Australien) statt. Dies war der weitaus umfangsreichste Workshop mit 77 Vorträgen, für die aber nur drei Tage zur Verfügung standen. Die Fülle der Beiträge ging nur dadurch zu organisieren, dass jeder Tag von einer Key Note eröffnet wurde und dann 29 Sitzungen als Parallelveranstaltungen folgten und zwar 13 parallele Sitzungen in zwei Hörsälen und 16 Sitzungen, die gleichzeitig in drei Hörsälen stattfanden.
Schließlich haben wir einen Vorschlag zur Zusammenlegung der History EG und der HASSEG, vertreten durch Daniela Liggett (Sozialwissenschaften),und Elisabeth Leane (Geisteswissenschaften), zu einer permanenten Gruppe ausgearbeitet und auf der 8. SCAR OSC-Delegiertenversammlung in Davos (Schweiz) 2018 vorgestellt (Abb. 4).
2018 genehmigte die SCAR-Delegiertenversammlung in Davos den Zusammenschluss der History EG und der HASSEG und erhob die gemeinsame Gruppe zu einem Ständigen Komitee mit der Bezeichnung SCAR SC-HASS. Das Etikett „History“ verschwand von nun an im Gruppennamen, da die Geschichte allgemein als Teil der Geisteswissenschaften betrachtet wird. Jetzt hat die neue Gruppe einen permanenten Status, der nur durch eine Reorganisation von SCAR in eine andere permanente Gruppe umgewandelt werden kann.
Die erste SCAR SC-HASS Biennial Conference wurde im Jahr 2019 in Ushuaia (Terra del Fuego, Argentinien) zum Thema „Antarctic Connections at the End of the World: Understanding the Past and Shaping the Future“ ausgerichtet, zu der weit über hundert Teilnehmer1, darunter besonders viele aus südamerikanischen Ländern kamen. In 23 Sitzungen wurden insgesamt 97 Vorträge gehalten, die in drei Parallelveranstaltungen angeboten wurden. Zwei Paneldiskussionen und wie in Südamerika üblich zwei Sitzungen mit Buchvorstellungen ergänzten das Programm.
Dann veränderte die Covid-19-Pandemie die Konferenzkultur völlig. Einige Tagungen wurden abgesagt und andere fanden online statt. Aufgrund dieser Situation wurde die zweite SCAR SC-HASS Biennial Conference zum Thema „The Global Antarctic“ im Jahr 2021 als Hybridkonferenz in Verbindung mit dem 14. Polar Law Symposium an der Universität Kobe (Japan) durchgeführt. Die japanischen Präsentationen zu juristischen Themen wurden am ersten Tag in Anwesenheit gehalten, während die anderen HASS Präsentationen an den folgenden Tagen online vorgetragen wurden. In der Lewander Lecture zu Ehren des verstorbenen schwedischen Gründungsmitgliedes der History EG Lisbeth Lewander blickte ich in einer Online-Präsentation auf die hier dargestellte Entwicklung der History AG zurück.
Vom ersten internationalen Workshop der SCAR History AG im Jahr 2005 bis zur 2. zweijährlichen Konferenz der SCAR SC-HASS im Jahr 2021 ist die Gruppe innerhalb von 16 Jahren stetig gewachsen. Durch die Verlegung des Treffens von Land zu Land und von Kontinent zu Kontinent wurden immer mehr Teilnehmer angesprochen. Diese Treffen boten eine sehr gute Gelegenheit, einzelne Stadien von Doktorarbeiten aus den antarktischen Geschichts-, Sozial- und Geisteswissenschaften vorzustellen und mit Fachleuten von verschiedenen Universitäten oder Polarveteranen bzw. mit Kollegen aus der ganzen Welt zu diskutieren. Nie kam es im Laufe der Jahre untereinander zu Konkurrenzsituationen, da es in den beteiligten Ländern meist nur wenige Wissenschaftler gibt, die an polarhistorischen Themen arbeiten. Dieses freundschaftliche Umfeld führte erfolgreich zur interkontinentalen Zusammenarbeit, um gemeinsam Artikel für Fachzeitschriften zu schreiben, Buchkapitel zu verfassen oder zusammen Bücher herauszugeben (Roberts et al., 2016, 2023).
Was ist das Geheimnis hinter dieser erfolgreichen Entwicklung? Hier möchte ich aus meiner Sicht die wichtigsten Punkte nennen.
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Nutze die gebotene Chance zur Gründung einer speziellen Gruppe
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Suche nach Unterstützern und Sponsoren.
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Nutze Dein Netzwerk und erweitere es.
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Biete attraktive Orte für Workshops an.
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Nimm so wenig Konferenzgebühren wie möglich.
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Sorge für Reisekostenunterstützung.
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Ziehe alle Generationen und Stufen der beruflichen Laufbahn mit ein.
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Sprich so viele Nationalitäten wie möglich an.
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Erleichtere den Austausch und die Zusammenarbeit durch eine familiäre Umgebung.
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Pflege persönliche Kontakte über alle Kontinente hinweg.
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Achte auf eine ausgewogene Beteiligung hinsichtlich Geschlecht, Alter und Nationalität bei der Organisation von Tagungen.
Schließlich war es für mich an der Zeit, die Leitung der History Gruppe an die jüngere Generation zu übergeben. Peder Roberts von der Universität Stavanger (Norwegen), der sich seit 2007 regelmäßig an den Workshops der History AG Group beteiligt hat, wurde von der SCAR-Delegiertenversammlung im Jahr 2022 offiziell als mein Nachfolger und Vertreter der Geschichte in der Leitung von SCAR SC-HASS bestätigt.
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Die Autorin ist Editorin bei Polarforschung.
Anmerkung des Verlags: Copernicus Publications bleibt in Bezug auf gerichtliche Ansprüche in veröffentlichten Karten und institutionellen Zugehörigkeiten neutral.
Für die Unterstützung der SCAR History AG und EG möchte ich mich vor allem bei dem schwedischen Gründungsmitglied Aant Elzinga bedanken, der mir immer mit Rat und Tat zur Seite gestanden ist. Ohne die zahlreichen Teilnehmer vom Studenten bis zum emeritierten Professor, die von allen Kontinenten kamen, wäre der intensive fachliche Austausch über die Geschichte der Antarktisforschung nie möglich gewesen. Mein Dank geht auch an die beiden anonymen Reviewer, deren Anregungen halfen, meinen Beitrag besser zu gestalten.
This paper was edited by Bernhard Diekmann and reviewed by one anonymous referee.
ARRIa: ARRI, https://aari.ru/en, letzter Zugriff: 21. Oktober 2022.
ARRIb: Arctic and Antarctic Research Institute https://en.wikipedia.org/wiki/Arctic_and_Antarctic_Research_Institute, letzter Zugriff: 21. Oktober 2022.
AARI Museum: Arctic and Antarctic Museum, https://en.wikipedia.org/wiki/Arctic_and_Antarctic_Museum, letzter Zugriff: 21. Oktober 2022.
Barr, S.: Norway: A Consistent Polar Nation? Analysis of an Image Seen through the History of the Norwegian Polar Institute, Kolofon AS, Oslo, 593 pp., ISBN 82-300-0026-3, 2003.
Fleischmann, K.: Zu den Kältepolen der Erde. 50 Jahre deutsche Polarforschung, Delius Klasing, Bielefeld, 344 S., ISBN 3-7688-1676-1, 2005.
FRAM Museum: FRAM – The Polar Exploration Museum, https://frammuseum.no/the-museum/museum-history/, letzter Zugriff: 10. Oktober 2022.
Gerdes, R.: Anteil der Deutschen an der Erforschung des Südpolargebietes, besonders der Westantarktis, bis zur internationalen Erforschung in den Jahren 1901–1903, Dissertation, Druckerei Robert Noske, Borna Leipzig, 61 S., 1917.
Headland, R. K.: A Chronology of Antarctic Exploration, Cambridge University Press, Cambridge, 730 pp., ISBN 0-521-30903-4, 2009.
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Nachdem die Workshops und Tagungen jeweils auf Englisch abgehalten wurden, bleibe ich in der Beschreibung der Zeit nach dem Aufkommen des Genderns beim generischen Maskulinum, wobei ich weibliche Personen selbstverständlich und ausdrücklich mit einschließe.
- Kurzfassung
- Einleitung
- Die Entdeckung der Antarktis
- Die Entwicklung der Antarktisforschung nach dem 2. Weltkrieg
- Beispiele nationaler Institutionalisierung der Polarforschung bis zum zweiten Weltkrieg
- Zur Geschichte der Polarforschung in Deutschland seit 1990
- Internationale Institutionalisierung der Polargeschichte
- Internationale Zusammenarbeit
- Zusammenschluss der History EG mit der Humanities and Social Sciences EG
- Gründung des SCAR Standing Committee Humanities and Social Sciences (SCAR SC-HASS)
- Rückblick und Ausblick
- Datenverfügbarkeit
- Interessenkonflikt
- Haftungsausschluss
- Danksagung
- Begutachtung
- Literatur
- Kurzfassung
- Einleitung
- Die Entdeckung der Antarktis
- Die Entwicklung der Antarktisforschung nach dem 2. Weltkrieg
- Beispiele nationaler Institutionalisierung der Polarforschung bis zum zweiten Weltkrieg
- Zur Geschichte der Polarforschung in Deutschland seit 1990
- Internationale Institutionalisierung der Polargeschichte
- Internationale Zusammenarbeit
- Zusammenschluss der History EG mit der Humanities and Social Sciences EG
- Gründung des SCAR Standing Committee Humanities and Social Sciences (SCAR SC-HASS)
- Rückblick und Ausblick
- Datenverfügbarkeit
- Interessenkonflikt
- Haftungsausschluss
- Danksagung
- Begutachtung
- Literatur