Das Deutsche Arktisbüro am Alfred-Wegener-Institut, Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung (AWI) versteht sich als Informations- und Kooperationsplattform für deutsche Arktis-Akteure aus Wissenschaft, Politik und Wirtschaft und dient dem AWI in erster Linie als Instrument für den Wissenstransfer. Das Büro fungiert als einheitlicher Ansprechpartner für Bundesministerien, Behörden etc. und Anlaufstelle für die deutsche Wirtschaft. Es berät die Bundesregierung durch wissenschaftliche Begleitung von Positionen zu Arktisfragen und stärkt die deutsche Beteiligung an den wissenschaftlichen Aktivitäten des Arktischen Rats. Es vermittelt konsistent aufbereitete Informationen aus Arktisforschung und -politik und liefert Impulse für die Wissenschaft durch Vermittlung politik-relevanter Fragen an die entsprechenden wissenschaftlichen Institutionen. Die Konzeption des an der Forschungsstelle Potsdam des AWI angesiedelten Büros erfolgte in enger Abstimmung mit den relevanten Bundesministerien, insbesondere mit dem für die deutsche Arktispolitik federführenden Auswärtigen Amt (AA).
The German Arctic Office at the Alfred Wegener Institute Helmholtz Centre for Polar and Marine Research (AWI) serves as an information and cooperation platform at the interface between science and policy and contributes to AWI's knowledge transfer. The office supports the German Federal Ministries concerned with Arctic affairs by fostering dialogue and information exchange and providing knowledge to support future-oriented and sustainable Arctic decision making.
Das zentrale Instrument für den Informationsaustausch zwischen
Arktisforschung und Arktispolitik ist der vom Arktisbüro organisierte
Arktisdialog. Die halbjährlich stattfindenden
Informationsveranstaltungen behandeln aktuelle Fragen der deutschen und
internationalen Arktisforschung und -politik. An den Veranstaltungen nehmen
Vertreter von sieben Bundesministerien und den zugehörigen
Bundesbehörden, Stiftungen und Nichtregierungsorganisation sowie alle in
der Arktisforschung engagierten wissenschaftlichen Institute teil. Durch den
Arktisdialog werden den an Arktisfragen interessierten Bundesministerien
Wissen, Erfahrung und internationale Kontakte gezielt zur Verfügung
gestellt. Gleichzeitig haben die Veranstaltungen auch zu einem verbesserten
Dialog zwischen den Ministerien geführt und so zu der Verabschiedung der
Leitlinien der deutschen Arktispolitik (
Die internationale wissenschaftliche Zusammenarbeit ist von entscheidender
Bedeutung für die Beobachtung und das Verständnis der raschen
Veränderungen, die in der Arktis ablaufen. Deutschland gehört auf
dem Gebiet der Arktisforschung zu den international führenden Nationen
und übernimmt internationale Verantwortung. Aufbauend auf der ersten
Arktischen Wissenschaftsministerkonferenz, die im September 2016 in
Washington stattfand, haben die Europäische Kommission, Finnland und
Deutschland die zweite Arktische Wissenschaftsministerkonferenz (
Deutschland ist im Arktischen Rat (
Um das steigende Interesse an bestimmten Themenbereichen der Arktis zu
bedienen, publiziert das Arktisbüro Hintergrundpapiere und FactSheets (
Das Arktisbüro initiiert eigene nationale Arktisveranstaltungen mit
Partnern aus Wissenschaft, Politik und Wirtschaft und unterstützt die
Bundesregierung bei der Vorstellung der deutschen Arktisforschung und
-politik bei internationalen Konferenzen. Die Zusammenarbeit mit den in
Berlin ansässigen Botschaften der Arktis-Anrainer ist dabei von
besonderer Bedeutung. Aus dieser Kooperation sind in den letzten Jahren
etliche gemeinsame Veranstaltungen entstanden. Gleichzeitig hat das
Arktisbüro enge Kontakte zu den deutschen Botschaften in den
Arktisstaaten etabliert, aus denen sich ebenfalls gemeinsam organisierte
Veranstaltungen ergeben haben (
Mit dem Arktisbüro verfügt das AWI über ein Instrument, um politischen Entscheidungsträgern auf direktem Weg wissenschaftliche Beratung anbieten zu können. Dieser direkte Zugang zur Bundesregierung ermöglicht es dem AWI, wissenschaftliche Ergebnisse in relevante politische Entscheidungsprozesse einzubringen und so zu einer wissenschafts-basierten deutschen Arktispolitik aktiv beizutragen.
Zweite Arktische Wissenschaftsministerkonferenz, Berlin, 26.–27. Oktober 2018 (Foto: Volker Rachold).
Für diesen Artikel wurden keine Datensätze genutzt.
Die Autor*innen erklären, dass kein Interessenkonflikt besteht.
This paper was edited by Bernhard Diekmann.